Die Arbeit an der Version 0.6.x ist in vollem Gange.
Mit Version 0.6.x steigen wir von Subversion auf GIT um. Der Sourcecode ist bereits auf Sourceforge erhältlich.
http://pnp4nagios.git.sourceforge.net
Bisher umgesetzte Funktionen:
PNP benötigt zwingend gültige Performancedaten von Nagios-Plugins.
Was sind also diese Performancedaten?
Die Ausgabe eines Nagios Plugins darf bis Nagios 2.x maximal eine Zeile betragen. Diese Ausgabe wird, wenn das Plugin Performancedaten liefert, in zwei Teile zerlegt. Als Trennzeichen dient dabei das Pipe “|” Symbol.
Beispiel check_icmp :
OK - 127.0.0.1: rta 2.687ms, lost 0% | rta=2.687ms;3000.000;5000.000;0; pl=0%;80;100;;
daraus ergibt sich der Output auf der linken Seite des Pipe-Symbols
OK - 127.0.0.1: rta 2.687ms, lost 0%
und die Performancedaten
rta=2.687ms;3000.000;5000.000;0; pl=0%;80;100;;
Wie man unschwer erkennt, sind die Performancedaten auf die maschinelle Verarbeitung ausgelegt. Das Format ist in den Developer Guidelines festgelegt (einen Auszug davon gibt es an dieser Stelle), es soll aber hier noch einmal kurz erläutert werden.
rta=2.687ms;3000.000;5000.000;0; | | | | | | | |----|--|----|---------|-----|-|----- * Label |--|----|---------|-----|-|----- * Aktueller Wert |----|---------|-----|-|----- Einheit ( UOM = UNIT of Measurement ) |---------|-----|-|----- Warning Schwellwert |-----|-|----- Critical Schwellwert |-|----- Minimum Wert |----- Maximum Wert
Mit * gekennzeichnete Werte müssen vorhanden sein. Alle anderen Werte sind optional.
Mehrere Datenreihen werden durch Leerzeichen getrennt. Die eigentlichen Daten dürfen also keine Leerzeichen enthalten. Soll das Label Leerzeichen enthalten, so müssen diese in einfache Hochkomma eingeschlossen werden.
PNP ist unter der GPL 2 lizensiert.
Die Entwicklung von PNP wird auf Sourceforge.Net organisiert. PNP ist dort unter dem Projektnamen “PNP4Nagios” registriert.
Die jeweils aktuelle (stabile) Version findet ihr im Downloadbereich.
Wer noch aktueller sein möchte, kann auch die jeweils letzte Entwickler-Version benutzen.
Mit der Version 0.6.x wurde von SVN auf GIT zum Verwalten des Sourcecodes gewechselt.
Die aktuelle Entwicklung ist jederzeit unter http://pnp4nagios.git.sourceforge.net/ einzusehen. Beim Klicken auf PNP Devel Version wird ein Archiv mit der letzten Version heruntergeladen.
VOR dem Stellen von Support-Anfragen sollte sichergestellt werden, dass die unter http://docs.pnp4nagios.org/de/pnp-0.6/verify genannten Punkte geprüft wurden.
Die Entwickler und Helfer sind im Nagios-Portal unter http://www.nagios-portal.org vertreten.
Dort gibt es einen eigenen Bereich zum Thema PNP.
Bei Support-Anfragen bitte das Betriebssystem und die PNP-Version angeben. Außerdem ist es wichtig, ob PNP aus den Sourcen erstellt oder ein vorgefertigtes Paket verwendet wurde.
Erfolgreich gelöste Probleme bitte mit einem [solved] in der Betreffzeile des ersten Beitrags kennzeichnen. Auf diese Weise erleichtern wir anderen Benutzern das Finden von Lösungen zu einem Problem.
Weiterhin können die Mailinglisten auf Sourceforge verwendet werden. Dort ist es jedoch üblich, Fragen auf Englisch zu stellen.
pnp4nagios-users: Die Users-Liste für allgemeine Fragen zur Konfiguration.
pnp4nagios-devel: Die Devel-Liste für Anregungen und Fehler Reports.
pnp4nagios-checkins: Auf der Checkins-Liste werden Änderungen im SVN-Repository automatisch veröffentlicht.
Die Performance-Daten werden mit Hilfe von RRDtool in sogenannten Round-Robin-Datenbanken gespeichert, die wie ein Ringpuffer funktionieren. Das bedeutet, dass nach einer gewissen Zeit die ältesten Daten “hinten” herausfallen und “vorne” durch neue ersetzt werden.
Verschiedene Zeitintervalle innerhalb der Datei sorgen für unterschiedliche Auflösungen. In der Standardeinstellung können die Daten für die letzten zwei Tage im Minutenabstand abgelegt werden, für zehn Tage im 5-Minutenabstand, für 90 Tage im 30-Minutenabstand und für 4 Jahre im 6-Stundenabstand. Die Vergrößerung des Intervalls bewirkt, dass auch die Daten über das jeweils größere Intervall hinweg gemittelt werden. Das führt automatisch dazu, dass Spitzen nicht mehr so deutlich zu sehen sind. Das ist kein Fehler von PNP, sondern eine Eigenheit von RRDtool. Dazu gibt es auch einen Artikel im Linux-Magazin.
Durch die Speicherung in diesem Format ändert sich die Dateigröße nach dem Anlegen nicht mehr. Pro Datenreihe werden ca. 400 KB benötigt.
PNP unterstützt mehrere Arten, die Performance-Daten zu verarbeiten. Die einzelnen Modi unterscheiden sich durch ihre Komplexität und die zu erwartende Performance.
Das folgende Bild zeigt die Verbindungen zwischen Nagios, PNP und RRDtool
Nagios führt für jeden Host- und jeden Service, dessen Performance-Daten gesammelt werden sollen, einen Befehl aus. Abhängig vom gewählten Modus werden die Daten entweder direkt an ein Perl-Script übergeben oder in temporäre Dateien geschrieben und später verarbeitet. process_perfdata.pl legt die Datei in XML-Dateien ab und speichert sie mit Hilfe von RRDtool in RRD-Dateien.
Bevor Ihr euch auf einen Modus festlegt, lest euch alles durch und entscheidet selbst, welcher Weg für eure Installation der Beste ist.
Der “Sync Mode” ist der einfachste und am leichtesten einzurichten. Nagios ruft für jeden Service (bzw. Host) zusätzlich das Perl-Script process_perfdata.pl auf, um die Daten zu verarbeiten.
Der sync-Mode funktioniert sehr gut bis ca. 1000 Services in einem Intervall von 5 Minuten. Dieser Modus belastet aber auch Nagios am meisten, daher ist es auch in kleinen Installationen ratsam, die weiteren Modi zu beachten.
Im Bulk-Mode schreibt Nagios die benötigten Daten in eine temporäre Datei. Nach Ablauf einer definierten Zeit wird die Datei an einem Stück abgearbeitet und gelöscht.
Die Anzahl der Aufrufe von process_perfdata.pl reduziert sich um ein Vielfaches. Abhängig von der Zeit und den gesammelten Daten werden wesentlich weniger Systemaufrufe ausgeführt. Dafür läuft process_perfdata.pl länger.
Hinweis Bei diesem Modus sollte man die Laufzeit von process_perfdata.pl im Auge behalten. So lange, wie process_perfdata.pl zum Verarbeiten der Daten benötigt, so lange kann Nagios keine Checks ausführen.
Auszug aus var/perfdata.log:
2007-10-18 12:05:01 [21138] 71 Lines processed 2007-10-18 12:05:01 [21138] .../spool/service-perfdata-1192701894-PID-21138 deleted 2007-10-18 12:05:01 [21138] PNP exiting (runtime 0.060969s) ...
71 Zeilen wurden in 0,06 Sekunden verarbeitet. Das ist das Datenvolumen bei ca. 2000 Services und der Verarbeitung im 10-Sekunden-Intervall. Wir haben Nagios also genau für 0.06 Sekunden blockiert.
Dies ist aus Nagios-Sicht die sauberste Art der Verarbeitung. Nagios wird nicht blockiert.
Nagios benutzt wieder eine temporäre Datei, um die Daten zu speichern, und führt nach Ablauf der Zeit wieder ein Command aus. Jedoch wird die Datei nicht sofort von Process_perfdata.pl verarbeitet, sondern in ein spool-Verzeichnis verschoben. Da das Verschieben einer Datei im gleichen Filesystem so gut wie keine Zeit beansprucht, ist Nagios sofort wieder in der Lage, wichtige Arbeiten auszuführen.
Der NPCD ( Nagios Performance C Daemon ) überwacht nun das Verzeichnis auf neue Dateien und übergibt diese an process_perfdata.pl. Die Verarbeitung der Performancedaten ist also komplett von Nagios entkoppelt. NPCD wiederum ist in der Lage, zum Verarbeiten der Daten mehrere Threads zu starten.
In diesem Szenario kommt npcdmod.o, ein NEB-Modul, zum Einsatz. Diese Modul reduziert die Konfiguration des “Bulk Mode mit NPCD” auf zwei Zeilen in der nagios.cfg.
Dieser Modus ist gleichzusetzen mit dem “Bulk Mode mit NPCD”. Es ist auch genau der gleiche Ablauf und die gleiche Performance.
Welchen der beschriebenen Wege ihr verwendet, hängt also stark von der Größe der Nagios-Installation ab.
Die verwendeten Begriffe werden euch aber in der Dokumentation immer wieder über den Weg laufen.
Das Web-Frontend ist komplett neu geschrieben worden und basiert nun auf dem PHP MVC Framework Kohana. Somit ergeben sich grundlegend andere Abhängigkeiten, die dringend vor der Installation geprüft werden müssen.
Anmerkung: Ein Upgrade läuft zuerst wie eine Neuinstallation. Anschließend sind einige Anpassungen durchzuführen, die weiter unten beschrieben sind.
PNP 0.4.x wurde ohne weitere Angabe von Optionen beim Aufruf von ./configure
unterhalb einer Nagios-Installation unter /usr/local/nagios
installiert.
PNP 0.6.x wird bei Angabe keiner weiteren Optionen unter /usr/local/pnp4nagios
installiert, ist also wie Nagios als eigenständige Applikation zu sehen.
Anmerkung: Es reicht aus, die *.rrd-Dateien vom alten ins neue Verzeichnis zu kopieren. Sie enthalten die eigentlichen Daten. Die *.xml-Dateien werden jedes Mal neu angelegt, wenn Performance-Daten verarbeitet werden, denn sie enthalten lediglich Meta-Informationen. Außerdem hat sich die interne Struktur geändert, so dass sie sowieso nicht nutzbar sind.
Summary einer Installation von PNP 0.4.14
./configure ... *** Configuration summary for pnp 0.4.14 05-02-2009 *** General Options: ------------------------- ------------------- Nagios user/group: nagios nagios Install directory: /usr/local/nagios HTML Dir: /usr/local/nagios/share/pnp Config Dir: /usr/local/nagios/etc/pnp Location of rrdtool binary: /usr/bin/rrdtool Version 1.3.1 RRDs Perl Modules: FOUND (Version 1.3001) RRD Files stored in: /usr/local/nagios/share/perfdata process_perfdata.pl Logfile: /usr/local/nagios/var/perfdata.log Perfdata files (NPCD) stored in: /usr/local/nagios/var/spool/perfdata/
Summary einer Installation von 0.6.0
./configure ... *** Configuration summary for pnp4nagios-0.6.0 07-30-2009 *** General Options: ------------------------- ------------------- Nagios user/group: nagios nagios Install directory: /usr/local/pnp4nagios HTML Dir: /usr/local/pnp4nagios/share Config Dir: /usr/local/pnp4nagios/etc Location of rrdtool binary: /usr/bin/rrdtool Version 1.3.1 RRDs Perl Modules: FOUND (Version 1.3001) RRD Files stored in: /usr/local/pnp4nagios/var/perfdata process_perfdata.pl Logfile: /usr/local/pnp4nagios/var/perfdata.log Perfdata files (NPCD) stored in: /usr/local/pnp4nagios/var/spool Web Interface Options: ------------------------- ------------------- HTML URL: http://localhost/pnp4nagios/ Apache Config File: /etc/apache2/conf.d/pnp4nagios.conf
Aus diesen Infos ergeben sich die zu ändernden Parameter und somit die Upgrade-Strategie.
Die Vorlagen der action_url-Definitionen haben sich verändert. Statt ”/nagios/pnp” ist ”/pnp4nagios” einzutragen und statt “index.php” wird nun “graph” benutzt
define host { name host-pnp action_url /pnp4nagios/graph?host=$HOSTNAME$ register 0 } define service { name srv-pnp action_url /pnp4nagios/graph?host=$HOSTNAME$&srv=$SERVICEDESC$ register 0 }
Ähnliches gilt für die Preview-Popup-Funktion
define host { name host-pnp action_url /pnp4nagios/graph?host=$HOSTNAME$' class='tips' rel='/pnp4nagios/popup?host=$HOSTNAME$ register 0 } define service { name srv-pnp action_url /pnp4nagios/graph?host=$HOSTNAME$&srv=$SERVICEDESC$' class='tips' rel='/pnp4nagios/popup?host=$HOSTNAME$&srv=$SERVICEDESC$ register 0 }
Achtung: Es ist kein Fehler, dass die Zeichenketten vor und nach “class” jeweils nur ein Apostroph enthalten.
Anders als in der 0.4.x Dokumentation vermerkt gelten die Templates für Nagios 2.x und 3.x. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die action_url-Direktive in Nagios 2.x nicht in der Service-Definition, sondern in eigenen serviceextinfo-Definitionen verfügbar ist.
Innerhalb der PHP-Dateien im templates-Verzeichnis müssen alle Variablen vor der ersten Benutzung initialisiert werden, z.B.
$lower = ""
Das gilt auch für Variablen, an die früher “angehängt” werden konnte, ohne sie vorher zu initialisieren. Daher wird aus
foreach ($DS as $i) { $def[1] .= "DEF:var$i=$rrdfile:$DS[$i]:AVERAGE " ;
nun
$def[1] = ""; foreach ($DS as $i) { $def[1] .= "DEF:var$i=$rrdfile:$DS[$i]:AVERAGE " ;
Konstanten in Template-Dateien funktionieren nicht mehr, so dass diese in Variablen umzuwandeln sind. Aus
define("_WARNRULE", '#FFFF00');
wird dann z.B.
$WARNRULE = '#FFFF00';
Man sollte daran denken, alle Vorkommen in der Datei zu ändern .
/usr/local/pnp4nagios
installieren./pnp4nagios
muss ein leeres Perfdata-Verzeichnis melden./usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg
aus der npcd.cfg-sample
erstellen./etc/init.d/npcd stop
anhalten.make install-init
installiert das neue Init Script für den npcd./usr/local/nagios/share/perfdata
nach /usr/local/pnp4nagios/var/perfdata
kopieren. Achtung: Auf Permissions achten./etc/init.d/npcd
start/etc/init.d/nagios
start
Im Folgenden wird die Installation von PNP beschrieben. Dabei wird davon ausgegangen, dass Nagios aus den Sourcen übersetzt und im Verzeichnis /usr/local/nagios installiert wurde.
Achtung: Die Beschreibung bezieht sich auf die Developer-Version PNP 0.6.0.
Bitte vergessen Sie nicht, dass PNP nach der Installation noch konfiguriert werden muss.
Die Installation von PNP wird wie bei Nagios auch über Makefiles gesteuert. Dabei wird durch den Aufruf von ./configure das System analysiert und die ermittelten Werte in Makefiles übernommen.
Als User root wird PNP in /usr/local/src entpackt.
tar -xvzf pnp4nagios-HEAD.tar.gz cd pnp4nagios
Im Verzeichnis pnp4nagios wird nun ./configure aufgerufen.
./configure
Hinweis: Ohne weitere Optionen werden als Benutzer und Gruppe “nagios” verwendet. Bei abweichenden Werten sind die Parameter ”–with-nagios-user” und ”–with-nagios-group” zu benutzen. Im Falle von Icinga könnte der Aufruf so aussehen
./configure --with-nagios-user=icinga --with-nagios-group=icinga
Es laufen einige Zeilen über den Bildschirm. Wichtig ist die Ausgabe zum Schluss.
*** Configuration summary for pnp4nagios-0.6.2 23-12-2009 *** General Options: ------------------------- ------------------- Nagios user/group: nagios nagios Install directory: /usr/local/pnp4nagios HTML Dir: /usr/local/pnp4nagios/share Config Dir: /usr/local/pnp4nagios/etc Location of rrdtool binary: /usr/bin/rrdtool Version 1.2.12 RRDs Perl Modules: FOUND (Version 1.2012) RRD Files stored in: /usr/local/pnp4nagios/var/perfdata process_perfdata.pl Logfile: /usr/local/pnp4nagios/var/perfdata.log Perfdata files (NPCD) stored in: /usr/local/pnp4nagios/var/spool Web Interface Options: ------------------------- ------------------- HTML URL: http://localhost/pnp4nagios/ Apache Config File: /etc/apache2/conf.d/pnp4nagios.conf Review the options above for accuracy. If they look okay, type 'make all' to compile.
Die angezeigten Pfade sollten nun geprüft werden. Falls die gezeigten Werte nicht passen, kann durch einen erneuten Aufruf von ./configure mit den passenden Optionen Abhilfe geschaffen werden.
ACHTUNG: Nachdem es immer wieder Schwierigkeiten gibt: “Location of rrdtool binary” bedeutet inkl. Namen des Binary! Bei Bedarf kann man das beim ./configure als Parameter angeben:
./configure --with-rrdtool=/usr/local/rrdtool-1.2.xx/bin/rrdtool
./configure --help
zeigt, welche Optionen möglich sind.
Ein
make all
kompiliert nun die in C geschriebenen Komponenten wie NPCD
make install
kopiert alles an die richtige Stelle im Filesystem. Die Pfade wurden ja beim ./configure bereits gezeigt.
Nach der Installation der Programm- und HTML-Dateien wird mit
make install-webconf
eine Konfigurationsdatei in das Konfigurationsverzeichnis des Apache-Web-Servers kopiert.
Optional kann noch
make install-config
aufgerufen werden. Damit werden Config-Files für process_perfdata.pl und npcd nach etc/pnp kopiert.
Wird das INIT Script für den NPCD benötigt, so sorgt
make install-init
für die Installation nach /etc/init.d
Zusammenfassen lassen sich diese einzelnen Commands durch
make fullinstall
Achtung: Nach dem Kopieren der Konfigurationsdatei für den Web-Server ist ein Restart des Web-Servers notwendig (service httpd restart
bzw. /etc/init.d/apache2 restart
).
Das Update einer 0.6.x-Version funktioniert (fast) genauso wie die Installation. Bitte beachten Sie, dass Sie beim ”./configure” die gleichen Optionen wie bei der Erstinstallation benutzen!
Bitte prüfen Sie außerdem, ob Sie Änderungen im Verzeichnis share/templates.dist
vorgenommen haben. Eigene Templates sollten im Ordner share/templates
abgelegt werden.
Achtung: Wenn Sie in der Datei config.php Änderungen vorgenommen haben, sollten Sie diese Datei sichern, bevor sie bei einem “make install-config” überschrieben wird.
Sie können die Schritte make install-webconf
und make install-init
überspringen, denn zwischen den 0.6.x-Versionen gab es an dieser Stelle keine Änderungen.
Nach der Installation sind einige Komponenten von PNP an die passenden Stellen im Dateisystem kopiert worden.
Im Folgenden sind dies die PHP-Files für das Web-Frontend in
/usr/local/pnp4nagios/share/pnp
Der Datensammler process_perfdata.pl in
/usr/local/pnp4nagios/libexec
Beispiel-Config-Files mit der Dateierweiterung -sample
in
/usr/local/pnp4nagios/etc
Die Config-Datei config.php für das Web-Frontend in
/usr/local/pnp4nagios/etc
Im folgenden wird die Konfiguration der bereits erwähnten Arten der Performance-Daten Verarbeitung genauer erklärt.
Die bevorzugte Methode der PNP Entwickler ist der “Bulk Mode mit NPCD und npcdmod”.
Der Synchronous-Mode ist die einfachste Art, den Datensammler process_perfdata.pl
in Nagios zu integrieren. Hierbei wird bei jedem Ereignis ein gesondertes Command process-service-perfdata
(bzw. process-host-perfdata
) ausgeführt.
Grundsätzlich ist in der nagios.cfg
die Verarbeitung der Performance-Daten zu aktivieren. Bitte beachten Sie, dass diese Direktive wahrscheinlich bereits in der Konfigurationsdatei enthalten ist (Default ist “0”).
process_performance_data=1
Für jeden Host und jeden Service, für den KEINE Performance-Daten verarbeitet werden sollen, ist die Verarbeitung der Performance-Daten explizit auszuschalten.
define service { ... process_perf_data 0 ... }
Weiterhin ist es ab Nagios 3.x möglich, in der nagios.cfg
das Exportieren der Environment-Variablen zu deaktivieren. Diese sind jedoch für den Synchronous-Mode zwingend erforderlich. Daher muss
enable_environment_macros=1
ebenfalls in der nagios.cfg
gesetzt sein.
Zusätzlich wird das Kommando zum Verarbeiten der Performance-Daten in der nagios.cfg
angegeben.
service_perfdata_command=process-service-perfdata
Ab Nagios 3.x ist es durchaus sinnvoll, auch die Verarbeitung der Performance-Daten für Hosts einzuschalten. Nagios 3 führt durch die geänderte Hostcheck-Logik nun auch die Prüfung der Hosts regelmäßig aus.
host_perfdata_command=process-host-perfdata
Die referenzierten Commands müssen natürlich auch Nagios bekannt gegeben werden. Wie man sieht, sind für den Aufruf von process_perfdata.pl so gut wie keine Optionen nötig. Einzig bei Performance-Daten der Host-Checks ist die Option -d ( DATATYPE ) nötig. Wenn Sie die Schnellstart-Installationsanleitungen für Nagios benutzt haben, können Sie die Definitionen in der Datei commands.cfg anpassen.
define command { command_name process-service-perfdata command_line /usr/bin/perl /usr/local/pnp4nagios/libexec/process_perfdata.pl } define command { command_name process-host-perfdata command_line /usr/bin/perl /usr/local/pnp4nagios/libexec/process_perfdata.pl -d HOSTPERFDATA }
HINWEIS: process_perfdata.pl
kann nicht unter Kontrolle des ePN ( embedded Perl Nagios ) gestartet werden. Daher wird das Script explizit mit /usr/bin/perl
aufgerufen. Wird ePN nicht verwendet oder wird Nagios 3.x verwendet, kann auf die Angabe von /usr/bin/perl
verzichtet werden.
Der Bulk-Mode ist etwas komplizierter als der Synchronous-Mode, reduziert die Last auf dem Nagios Server jedoch merklich, da nun nicht mehr für jeden Service bzw. Host zusätzlich der Datensammler process_perfdata.pl
gestartet werden muss.
Im Bulk-Mode schreibt Nagios die Daten in einem definierten Format in eine temporäre Datei. Diese Datei wiederum wird periodisch von process_perfdata.pl
verarbeitet. Um den Start und den Intervall kümmert sich dabei Nagios selbst.
Auch hier muss die Verarbeitung der Performance-Daten in der nagios.cfg
eingeschaltet werden.
process_performance_data=1
Zusätzlich werden einige neue Parameter benötigt.
# # Service Performance-Daten # service_perfdata_file=/usr/local/pnp4nagios/var/service-perfdata service_perfdata_file_template=DATATYPE::SERVICEPERFDATA\tTIMET::$TIMET$\tHOSTNAME::$HOSTNAME$\tSERVICEDESC::$SERVICEDESC$\tSERVICEPERFDATA::$SERVICEPERFDATA$\tSERVICECHECKCOMMAND::$SERVICECHECKCOMMAND$\tHOSTSTATE::$HOSTSTATE$\tHOSTSTATETYPE::$HOSTSTATETYPE$\tSERVICESTATE::$SERVICESTATE$\tSERVICESTATETYPE::$SERVICESTATETYPE$ service_perfdata_file_mode=a service_perfdata_file_processing_interval=15 service_perfdata_file_processing_command=process-service-perfdata-file # # Host Performance-Daten ab Nagios 3.x # host_perfdata_file=/usr/local/pnp4nagios/var/host-perfdata host_perfdata_file_template=DATATYPE::HOSTPERFDATA\tTIMET::$TIMET$\tHOSTNAME::$HOSTNAME$\tHOSTPERFDATA::$HOSTPERFDATA$\tHOSTCHECKCOMMAND::$HOSTCHECKCOMMAND$\tHOSTSTATE::$HOSTSTATE$\tHOSTSTATETYPE::$HOSTSTATETYPE$ host_perfdata_file_mode=a host_perfdata_file_processing_interval=15 host_perfdata_file_processing_command=process-host-perfdata-file
Achtung: Die Template-Definitionen weichen von denen in der Original-nagios.cfg ab!
Die Parameter und deren Bedeutung im Einzelnen:
service_perfdata_file
Der Pfad zur temporären Datei, in der die Daten gesammelt werden sollen.service_perfdata_file_template
Das Format der temporären Datei. Hier werden die Daten über Nagios-Macros definiert.service_perfdata_file_mode
Die Option “a” definiert, dass an die Datei angehangen werden soll.service_perfdata_file_processing_interval
Das Intervall beträgt 15 Sekundenservice_perfdata_file_processing_command
das Command, das im definierten Intervall aufgerufen werden soll.Die verwendeten Commands müssen Nagios wiederum bekannt gegeben werden. Wenn Sie die Schnellstart-Installationsanleitungen für Nagios benutzt haben, können Sie die Definitionen in der Datei commands.cfg anpassen.
define command{ command_name process-service-perfdata-file command_line /usr/local/pnp4nagios/libexec/process_perfdata.pl --bulk=/usr/local/pnp4nagios/var/service-perfdata } define command{ command_name process-host-perfdata-file command_line /usr/local/pnp4nagios/libexec/process_perfdata.pl --bulk=/usr/local/pnp4nagios/var/host-perfdata }
HINWEIS:
process_perfdata.pl
nun mehr Daten zu verarbeiten hat als im Default Mode, kommt es natürlich auch zu längeren Laufzeiten. Daher ist der TIMEOUT Wert in der etc/process_perfdata.cfg
zu überprüfen und ggf. anzupassen.Die Konfiguration ist identisch mit dem “Bulk Mode”, einzig das verwendete Command ist leicht abgewandelt. Wenn Sie die Schnellstart-Installationsanleitungen für Nagios benutzt haben, können Sie die Definitionen in der Datei commands.cfg anpassen.
define command{ command_name process-service-perfdata-file command_line /bin/mv /usr/local/pnp4nagios/var/service-perfdata /usr/local/pnp4nagios/var/spool/service-perfdata.$TIMET$ } define command{ command_name process-host-perfdata-file command_line /bin/mv /usr/local/pnp4nagios/var/host-perfdata /usr/local/pnp4nagios/var/spool/host-perfdata.$TIMET$ }
Durch die Kommandos wird immer nach Ablauf des über service_perfdata_file_processing_interval
eingestellten Intervalls die Datei service-perfdata nach var/spool/ verschoben. Dabei wird das Nagios-Macro $TIMET$ verwendet, an den Dateinamen angehängt, um zu verhindern, dass alte Dateien ungewollt überschrieben werden. Das Macro $TIMET$ enthält den aktuellen Zeitstempel in Unix-Time-Format ( Sekunden seit 1.1.1970 ).
Somit sammeln sich Dateien im Verzeichnis /usr/local/pnp4nagios/var/spool/, die nun mit Hilfe des NPCD verarbeitet werden.
NPCD überwacht das Spool-Verzeichnis und übergibt wiederum alle gefundenen Dateien an process_perfdata.pl
. Damit ist die Verarbeitung der Performancedaten komplett von Nagios entkoppelt. Wir müssen nur noch den NPCD starten.
/usr/local/pnp4nagios/bin/npcd -d -f /usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg
Die Option -d
veranlasst NPCD im Hintergund als Daemon seinen Dienst zu verrichten.
Das Init Script für den NPCD wir während der Installation über “make install-init” installiert und kann somit auch für den Start verwendet werden.
/etc/init.d/npcd start
In der Config-Datei des NPCD, der npcd.cfg
, ist vor dem ersten Start zu prüfen, ob die Pfade zum Spool-Verzeichnis und zu process_perfdata.pl
richtig gesetzt sind.
Weitere Informationen zu NPCD findet ihr hier.
Bei diesem Modus kommt das Eventbroker-Modul npcdmod.o zu Einsatz. Der Datenfluss ist jedoch identisch zum “Bulk Mode mit NPCD”. Die internen Perfdata-Routinen von Nagios, die über die “*_perf_data_*” Optionen in der nagios.cfg
konfiguriert werden, kommen NICHT mehr zu Einsatz. Das Modul npcdmod.o kümmert sich um die für PNP nötige Aufbereitung der Daten.
Vorteil:
Anpassung in der nagios.cfg
:
process_performance_data=1 broker_module=/usr/local/pnp4nagios/lib/npcdmod.o config_file=/usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg
Alle anderen auf dieser Seite gezeigten Optionen dürfen für diesen Modus NICHT mehr verwendet werden.
Achtung: Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die event_broker_options
bei einem von -1 abweichenden Wert. Für PNP müssen die Bits 2 und 3 gesetzt sein (0b01100; siehe auch http://www.nagios-wiki.de/nagios/ndo/eventbroker_optionen).
Nach dem Neustart von Nagios werden Informationen zum Ladevorgang des Moduls protokolliert.
Auszug aus den nagios.log
[1277545053] npcdmod: Copyright (c) 2008-2009 Hendrik Baecker (andurin@process-zero.de) - http://www.pnp4nagios.org [1277545053] npcdmod: /usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg initialized [1277545053] npcdmod: spool_dir = '/usr/local/pnp4nagios/var/spool/'. [1277545053] npcdmod: perfdata file '/usr/local/pnp4nagios/var/perfdata.dump'. [1277545053] npcdmod: Ready to run to have some fun! [1277545053] Event broker module '/usr/local/pnp4nagios/lib/npcdmod.o' initialized successfully.
Wenn bis jetzt alles sauber funktioniert hat, kann PNP zum ersten Mal im Browser aufgerufen werden. Bei der Installation mit den Standardeinstellungen erfolgt der Aufruf über http://<Servername>/pnp4nagios/.
Beim ersten Aufruf sieht man die Seite “PNP4Nagios Environment Tests”, die verschiedene Tests von notwendigen Komponenten enthält. Offenkundig sollten alle Tests erfolgreich verlaufen, bevor es weitergehen kann. Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite.
Sind alle Tests erfolgreich verlaufen, so kann die Datei pnp4nagios/share/install.php
gelöscht oder umbenannt werden. Erst dann ist das Webinterface erreichbar.
Alternativ kann eine Datei pnp4nagios/share/install.ignore
angelegt werden, um den Aufruf des Installers nach weiteren Updates zu ignorieren.
Ohne weitere Optionen sucht PNP nach RRD- und XML-Dateien in pnp4nagios/var/perfdata/
und zeigt alle Graphen des ersten Hosts in der Übersicht an.
ACHTUNG: Direkt nach dem (Neu-)Start von Nagios nach dem Aktivieren der Verarbeitung von Performance-Daten wird der Aufruf im Browser zu Fehlermeldungen führen, weil zunächst Performance-Daten gesammelt und in den RRD-Dateien abgelegt werden müssen. Abhängig vom Check-Intervall kann es einige Zeit dauern, bis die ersten Graphen angezeigt werden können.
Während der Installation wurde durch den Aufruf von make install-config
ein Beispiel-Config-File etc/process_perfdata.cfg-sample
erzeugt. Die Werte in der sample-Datei entsprechen den Default-Werten, die auch in process_perfdata.pl
fest hinterlegt sind, daher ist die process_perfdata.cfg
für den Betrieb nicht zwingend notwendig.
Die Datei process_perfdata.cfg-sample
kann somit als Vorlage für die process_perfdata.cfg
dienen, die immer dann notwendig ist, wenn vom Standard abweichende Werte eingestellt werden sollen.
In der process_perfdata.cfg
lässt sich das Verhalten von process_perfdata.pl
vielfach beeinflussen.
Die wichtigsten Optionen für die Inbetriebnahme sind LOG_LEVEL und LOG_FILE. Im laufenden Betrieb sollte der Log-Level immer auf 0 gesetzt sein, um die Performance von process_perfdata.pl nicht durch unnötiges Schreiben von Logfiles zu beeinträchtigen.
Während der Inbetriebnahme sollte man jedoch den LOG_LEVEL
auf “2” setzen, um zu sehen, was process_perfdata.pl bei der Verarbeitung der Performance-Daten so alles anstellt.
Spätestens bei Support Anfragen im Forum oder auf den Mailinglisten werden wir sowohl nach Auszügen aus dem perfdata.log als auch nach der Ausgabe des verify_pnp_config-Scripts fragen. Es empfiehlt sich also, diese Angaben gleich mitzuliefern .
Einige grundlegende Einstellungen sind zu prüfen.
1. Sind RRD- und XML-Files erzeugt worden ?
process_perfdata.pl
legt für jeden Host unter var/perfdata ein neues Verzeichnis an. In diesem Verzeichnis wird wiederum für jeden Service eine RRD-Datenbank und ein XML-File erstellt. Für den Host-Check lautet der Dateinamen _HOST_.xml
bzw. _HOST_.rrd
.
Falls Graphen urplötzlich nicht mehr weitergeführt werden, dann hilft vielleicht ein Blick in die betroffene XML-Datei. Dort gibt es u.a. die Tags <RC> und <TXT>. <RC> zeigt den Return-Code des RRDtool-Updates der RRD-Datei, <TXT> eine textuelle Beschreibung.
Allerdings liefern nicht alle Checks Performance-Daten, das gilt u.a. für “check_ping”, die Alternative “check_icmp” dagegen erzeugt Daten (ab Nagios-Plugin-Version 1.4.12 liefert auch check_ping Performance-Daten).
Teilweise muss man zusätzliche Optionen aktivieren, damit Performance-Daten ausgegeben werden. Evtl. kann das auch durch ein Wrapper-Script geändert werden.
In den Detailinformationen zu jedem Host/Service gibt es das Feld “Performance-Data”. Wenn dort keine Daten stehen, dann werden im jeweiligen Verzeichnis keine Dateien erzeugt und PNP kann deshalb auch keine grafischen Auswertungen liefern!
Das folgende Bild zeigt die Informationen zu einem “PING”-Service. Das blaue Feld enthält den vom Plugin gelieferten Text, das rote die Performance-Daten, die Nagios erkannt hat.
2. Hat Nagios process_perfdata.pl
aufgerufen ?
In der Config-Datei für process_perfdata.pl, der etc/process_perfdata.cfg
lässt sich der Debug-Level erhöhen. Die Verarbeitung der Daten wird nun in var/perfdata.log
bzw. im Syslog protokolliert.
3. Grafiken werden ohne Text angezeigt ?
siehe Anforderungen
4. Bei aktiviertem npcdmod-Modul muss der Wert von event_broker_options
in der nagios.cfg ggf. angepasst werden. Hinweise gibt es hier.
5. verify_pnp_config
Das Perl-Script verify_pnp_config.pl im scripts
-Verzeichnis des Installationsordners bzw. im libexec
-Verzeichnis ermöglicht die Prüfung von Konfigurationseinstellungen und zeigt, ob Performance-Daten vorhanden bzw. gültig sind. Die Syntax dafür ist ziemlich einfach:
./verify_pnp_config.pl -m <Modus>
wobei <Modus>
durch “sync”, “bulk” oder “npcd” zu ersetzen ist (ohne Anführungszeichen). Bitte beachten Sie, dass “default” ab PNP v.0.6.0 den “npcd”-Modus prüft.
Bei Problemen kann das Perl-Script verify_pnp_config.pl
im scripts
-Verzeichnis helfen, mit dem neben der Konfiguration auch die Performance-Daten von Hosts und Services geprüft werden können. Es kann sowohl vor als auch während des Betriebs von PNP genutzt werden.
* Hinweis *: Die Angaben beziehen sich auf verify_pnp_config v0.1.24, das über http://www.pnp4nagios.org/pnp/dwnld in der Version 0.6.7 zu finden ist.
Ältere Versionen haben teilweise weniger Optionen, so dass es in den Beschreibungen der einzelnen Optionen Hinweise auf die PNP-Version gibt.
* Hinweis *: In PNP 0.6.4 fehlt eine Zeile im Script, was zu einem Fehler führt, so dass Sie vorher diese Zeile einfügen sollten:
$CPcfg{'$conf[\'max_age\']'} = 'n;^\(?[\d\* ]+\)?$'; $CPcfg{'$conf[\'temp\']'} = 'd;;'; $CPcfg{'$conf[\'base_url\']'} = "S;.+;"; # <-- diese Zeile einfügen $CPcfg{'$conf[\'nagios_base\']'} = "S;.+;"; $CPcfg{'$conf[\'allowed_for_service_links\']'} = 'S;[\S,]+;';
* Hinweis *: die “langen” Optionen beginnen immer mit zwei ”-”. Leider ist das im Text nicht zu erkennen.
Die einfachste Form des Aufrufs zur Überprüfung der Konfiguration lautet:
./verify_pnp_config.pl -m <Modus>
wobei <Modus> durch den benutzen PNP-Modus zu ersetzen ist (sync, bulk oder NPCD).
Das Script liefert beim Aufruf mit der Option –h
bzw –help
u.a. die folgende Ausgabe:
-h, --help print these lines -b, --basedir=s Nagios Base directory (default: /usr/local/nagios) -B, --binary=s Nagios binary (default: nagios) -c, --config=s Nagios main config file (default: /usr/local/nagios/etc/nagios.cfg) -m, --mode=s PNP mode ("sync", "bulk", "NPCD") -l, --logfile=s check configure log file -D, --pnpdir=s PNP root dir -N, --npcdcfg=s PNP config file for NPCD mode (default: /usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg) -P, --ppcfg=s process_perfdata config file (default: /usr/local/pnp4nagios/etc/process_perfdata.cfg) -C, --cpcfg=s PNP config file (config.php) -p, --precheck use config files instead of objects cache -r, --rrdtool=s specify the location of the RRDtool binary -R, --RRDpath=s specify the perfdata directory (default: /usr/local/pnp4nagios/var/perfdata) or "no" for no check -U, --resource=s location of the resource config file (default: /usr/local/nagios/etc/resource.cfg) -M, --monitor=s specify the monitoring product (default: nagios, may be "icinga") -L, --layout=s specify a layout (Nagios2, Nagios3, SuSE, Fedora) -T, --template=s specify the path to the templates directory (default /usr/local/pnp4nagios/share/templates.dist) -u, --user=s user of the perfdata directory -g, --group=s group of the perfdata directory -q, --quiet quiet mode, non-zero return code will indicate errors -o, --object=s Nagios object (host name, service description) -t, --time show warnings if RRDfiles are too old -s, --skip skip check of installed packages -n, --native show messages in native language (so far "es" or "de") -e, --english show english messages/links -d, --debug some debugging output -I, --info show information about compile time variable settings
Das Nagios-Programm und der Zugriff auf die Hauptkonfigurationsdatei nagios.cfg
werden immer benötigt. Bei vom Standard abweichenden Pfaden für Nagios gibt es daher die Möglichkeit, über die Option -L ein anderes Layout vorzugeben. Je nach Distribution bzw. Version sollte einer der Werte “suse” oder “fedora” bzw. “nagios2” oder “nagios3” funktionieren (u.a. bei Debian und Ubuntu).
Falls das alles nichts hilft, kann man sowohl das Basisverzeichnis (-b bzw. –basedir
), den Namen des Programms (-B bzw. –binary
) als auch den Standort der Hauptkonfigurationsdatei (-c bzw. –config
) und der Ressource-Datei (-U bzw. –resource) mit Hilfe von Optionen anzugeben. Wenn der Name des Programms mit einem ”/” beginnt, dann wird dieser Wert als absolute Angabe betrachtet und unverändert übernommen. Ohne ”/” ergibt sich der Pfad aus dem Basisverzeichnis mit angehängtem “bin” und dem Binary-Namen.
Ohne Angabe von Optionen wird die Hilfeseite ausgegeben, so dass entweder der Modus oder ein Objekt als Parameter anzugeben sind.
Mit der Option -m
(–mode
) wird dabei der PNP-Modus angegeben, dessen Einstellungen untersucht werden. Dabei erlaubt die Option -l <Dateiname>
bzw. –logfile=<Dateiname>
die Prüfung der Konfiguration während der Installationsphase. Sie müssen bereits ./configure
(ggf. mit zusätzlichen Optionen) ausgeführt haben. Dadurch wird die Datei config.log
erstellt, deren Name als Parameter übergeben wird. Das Script prüft, ob die Software-Voraussetzungen erfüllt werden bzw. ob verschiedene Einstellungen korrekt vorgenommen wurden. Dazu gehört auch ein Aufruf des RRDtool-Programms, so dass ggf. die Option -r
(–rrdtool
) benutzt werden muss, wenn es nicht unter /usr/bin/rrdtool zu finden ist.
Das Script prüft, ob für Dateien/Verzeichnisse im perfdata-Verzeichnis Benutzer und Gruppe mit den Werten übereinstimmen, die in der nagios.cfg eingetragen sind. Außerdem wird geprüft, ob innerhalb der xml-Dateien Return-Codes des RRDtools gefunden werden, die auf einen Fehler hinweisen. Dabei kann mit der Option -R (–RRDpath) das Verzeichnis angegeben werden, unter dem die RRD-Dateien abgelegt sind, falls es vom Standard abweicht. Falls keine Prüfung gewünscht wird, ist “no” als Verzeichnis anzugeben. Mit den Optionen -u (–user) und -g (–group) können Benutzer und Gruppe des Perfdata-Verzeichnisses angegeben werden, falls diese vom Nagios-Benutzer abweichen sollten.
Nach der Installation können die Änderungen in der nagios.cfg mit der Option –p (–precheck)
überprüft werden, bevor ein Neustart erfolgt ist. Das ist sinnvoll, um ggf. fehlerhafte Einträge zu korrigieren, ohne Nagios jeweils neu starten zu müssen.
Beim Aufruf mit der Option -o
, der als Parameter eine Zeichenkette folgt, werden alle Hosts bzw. Services mit diesem Namen sowie die Informationen zu Performance-Daten ausgegeben. Die Zeichenkette sollte in Anführungszeichen gesetzt werden. Falls keine bzw. fehlerhafte Performance-Daten vorhanden sind, gibt es entsprechende Meldungen.
Durch das Anhängen eines Semikolons werden nur Hosts mit der angegebenen Zeichenkette untersucht, durch Voranstellen nur Services. Enthält die Zeichenkette mittendrin ein Semikolon, dann wird der erste Teil als Hostname und der zweite als Servicebeschreibung betrachtet und die Auswertung auf diesen Host mit dem entsprechenden Service beschränkt:
Ab PNP-Version 0.6 hat sich die Verzeichnisstruktur geändert, so dass alle Dateien unter einem separaten Verzeichnis liegen. Mit der Option -D (–pnpdir) kann man einen von /usr/local/pnp4nagios abweichenden Pfad für das PNP-Basisverzeichnis angeben. Diese Einstellung wirkt sich auch auf die Optionen ”-N”, ”-P” und ”-C” aus, so dass dort ggf. keine Werte angegeben werden müssen.
Im NPCD-Modus kann durch die Option -N
(–npcdcfg
) der Name der Konfigurationsdatei angegeben werden, falls Name oder Ort nicht dem Standard entspricht (/usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg).
Mit der Option -P
(–ppcfg
) wird der Name der Konfigurationsdatei für process_perfdata.pl angegeben, falls Name oder Ort vom Standard abweicht (/usr/local/pnp4nagios/etc/process_data.cfg).
Mit der Option -C (–cpcfg) wird der Name der Konfigurationsdatei config.php angegeben, falls Name oder Ort vom Standard abweicht (/usr/local/pnp4nagios/etc/config.php).
Durch die Option -M (–monitor) kann das Produkt angegeben werden, von dem PNP die Daten bekommt. Per Default ist das Nagios, inzwischen wird auch Icinga unterstützt. Teilweise müssen auch die Optionen -b, -B und -c benutzt werden.
Teilweise entstehen beim Aendern von Templates Fehler, die man in der Web-GUI nicht so schnell findet. Mit der Option -T werden die Template-Dateien auf Fehler geprüft. Als Parameter ist der Pfad zum Template-Directory anzugeben.
Normalerweise wird geprüft, ob bestimmte Pakete installiert sind. Falls es dabei Schwierigkeiten gibt (oder man sicher ist, dass alle benötigten Pakete vorhanden sind), kann man die Prüfung durch die Option -s (–skip) überspringen.
Mit der Option -n (–native) gefolgt von “es” or “de” können spanische oder deutsche Meldungen gewählt werden.
Die Option -e
(–english
) erzwingt die Anzeige von englischen Meldungen, selbst wenn abweichende Spracheinstellungen erkannt werden.
Durch Angabe der Option -d
bzw. –debug
werden zusätzliche Zeilen ausgegeben, die bei der Fehlersuche helfen können, -q
bzw. –quiet
unterdrückt sämtliche Ausgaben.
Die Option -I
(–info
) zeigt die Inhalte von Variable wie z.B. prefix
, datadir
und anderen Dingen, die Sie vielleicht beim Aufruf von './configure' geändert haben. In einigen Fällen möchten wir diese Werte wissen und mit Hilfe dieser Option geht es einfacher als wenn Sie verschiedene Dateien durchsuchen müßten. Diese Option gibt es seit PNP 0.6.7.
Die Ausgaben selbst beginnen mit einem Buchstaben, der genauere Informationen ueber die Art der Ausgaben gibt:
[I]
Informationen zu Einstellungen, …
[A]
durchzuführende Aktionen
[W]
Warnung: beeinträchtigt nicht die Arbeitsweise von PNP
[E]
Fehlermeldung: PNP wird nicht korrekt arbeiten, solange das Problem besteht
[H]
Hinweis: es ist ratsam, die angegebene Dokumentation zu lesen
[D]
Debugging-Meldung, die hoffentlich zur Fehlerbehebung führt
PNP soll natürlich schnell erreichbar sein. Man möchte nicht lange nach den richtigen Graphen suchen.
Nagios selbst bietet die Möglichkeit, externe URLs über die sogenannte Extended Info Config einzubinden. Da es in diesem Bereich eine Änderung zwischen Nagios 2.x und der Version 3.0 gibt, wird anschließend auf beide Versionen getrennt eingegangen.
Bis Nagios 2.x erfolgt die Einbindung externer URLs in das Nagios-Web-Interface über die Extended-Info-Objekte. Für PNP verwenden wir die Option action_url, um das PNP-Web-Frontend mit den passenden Optionen aufzurufen.
define serviceextinfo { name srv-pnp action_url /pnp4nagios/index.php/graph?host=$HOSTNAME$&srv=$SERVICEDESC$ register 0 }
Dieses Template kann nun über “use srv-pnp” in der serviceextinfo-Definition verwendet werden. Wenn Sie die Schnellstart-Installationsanleitungen benutzt haben, können Sie beispielsweise in der Datei localhost.cfg die Definitionen wie folgt erweitern:
define serviceextinfo { use srv-pnp ; Name of service templates to use host_name localhost service_description load }
Seit Nagios 3.0 ist die Direktive action_url in die Host- bzw. Service-Definition verschoben worden. Die serviceextinfo- und hostextinfo-Definitionen sind entfallen. Damit wird die Definition der URLs zum PNP-Interface wesentlich vereinfacht.
Zuerst definieren wir zwei Nagios-Templates. Falls Sie die Schnellstart-Installationsanleitungen für Nagios benutzt haben, können Sie die folgenden Zeilen der Datei templates.cfg hinzufügen:
define host { name host-pnp action_url /pnp4nagios/index.php/graph?host=$HOSTNAME$&srv=_HOST_ register 0 } define service { name srv-pnp action_url /pnp4nagios/index.php/graph?host=$HOSTNAME$&srv=$SERVICEDESC$ register 0 }
Diese beiden Templates können nun über “use srv-pnp” in der Service-Definition oder “use host-pnp” in der Host-Definition verwendet werden. Wenn Sie die Schnellstart-Installationsanleitungen benutzt haben, können Sie beispielsweise in der Datei localhost.cfg die Definitionen wie folgt erweitern:
define host{ use linux-server,host-pnp ; Name of host templates to use ; This host definition will inherit all variables that are defined ; in (or inherited by) the linux-server host template definition. host_name localhost alias localhost address 127.0.0.1 }
define service{ use local-service,srv-pnp ; Name of service templates to use host_name localhost service_description PING check_command check_ping!100.0,20%!500.0,60% }
Die Links auf die richtigen URLs werden automagisch erstellt.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Graphen bereits in der Statusübersicht beim Überfahren des “Action Url Icons” mit der Maus einzublenden.
Ermöglicht wird dies durch die CGI Includes, die es uns erlauben, Javascript-Code an geeigneter Stelle im Seitenkopf der Statusübersicht einzubinden ( status.cgi ).
In den PNP-Quellen ist die Datei contrib/ssi/status-header.ssi
bereits enthalten, die verwendeten URLs müssen aber unter Umständen angepasst werden. Wir gehen hier davon aus, dass PNP über /pnpnagios/index.php
erreichbar ist.
Die besagte Datei muss in das Verzeichnis /usr/local/nagios/share/ssi/
kopiert werden und darf NICHT ausführbar sein. Nagios würde die Datei sonst wirklich wie ein CGI behandeln und ausführen, was aber in diesem Fall zu Fehlern führen würde. Die Apache-Admins mögen bitte “Nagios SSI” nicht mit “Apache SSI” in Verbindung bringen. Beides hat nichts miteinander zu tun.
Die action_url ist entsprechend anzupassen:
define host { name host-pnp register 0 action_url /pnp4nagios/index.php/graph?host=$HOSTNAME$&srv=_HOST_' class='tips' rel='/pnp4nagios/index.php/popup?host=$HOSTNAME$&srv=_HOST_ } define service { name srv-pnp register 0 action_url /pnp4nagios/index.php/graph?host=$HOSTNAME$&srv=$SERVICEDESC$' class='tips' rel='/pnp4nagios/index.php/popup?host=$HOSTNAME$&srv=$SERVICEDESC$ }
Nach einem Restart von Nagios (nach Anpassung der Definitionen) sieht das Ergebnis ungefähr so aus:
Das Verhalten des PNP-Web-Frontend lässt sich über die Config-Datei etc/config.php
beeinflussen.
Diese Datei wird bei Updates von PNP immer wieder überschrieben, da die meisten Pfade und Optionen bereits durch ./configure
ermittelt werden.
Eigene Anpassungen sollten daher in der Datei etc/config_local.php erfolgen. Sollte die Datei noch nicht existieren, kann die config.php als Vorlage verwendet werden.
Im folgenden die wichtigsten Parameter:
Der Pfad zum RRDtool-Binary. Wird von ./configure
ermittelt.
$conf['rrdtool'] = "/usr/bin/rrdtool";
Höhe und Breite der RRD-Graphen
$conf['graph_width'] = "500"; $conf['graph_height'] = "100";
Bildschirmdimensionen ändern sich, Blattgrößen nicht. Um unterschiedliche Einstellungen zu ermöglichen, können für die Generierung von PDF-Dateien eigene Werte definiert werden. Wenn diese Variablen nicht definiert sind, werden die Werte der Graphen benutzt. Höhe und Breite der RRD-Graphen bei PDFs
$conf['pdf_width'] = "675"; $conf['pdf_height'] = "100";
Zusätzliche Optionen, die bei jedem Aufruf von RRDTool mit übergeben werden. Beispielsweise —-slope-mode
, um die Graphen etwas zu glätten.
$conf['graph_opt'] = "";
Der Pfad zu den von process_perfdata.pl
erstellten RRD- und XML-Dateien
$conf['rrdbase'] = "/usr/local/pnp4nagios/var/perfdata/";
Pfad zu den Config-Files für die Pages.
$conf['page_dir'] = "/usr/local/pnp4nagios/etc/pages/";
Wert in Sekunden, nachdem die PNP-Seiten neu geladen werden sollen.
$conf['refresh'] = "90";
Maximales Alter der RRD-Files in Sekunden. Nach Erreichen dieses Wertes werden Links zu den Graphen als “inactive” gekennzeichnet.
$conf['max_age'] = 60*60*6;
Basis-URL zu den Nagios CGIs.
$conf['nagios_base'] = "/nagios/cgi-bin";
Liste von Usern, für die Links zu den Services des aktuellen Hosts angezeigt werden sollen.
$conf['allowed_for_service_links'] = "EVERYONE";
Liste von Usern, für die das Host-Suchfeld angezeigt werden soll.
$conf['allowed_for_host_search'] = "EVERYONE";
Wird PNP nur mit der Angabe eines Hosts ( index.php?host=<myserver> ) aufgerufen, so wird eine Übersicht aller Services angezeigt, wenn der User in dieser Liste enthalten ist.
$conf['allowed_for_host_overview'] = "EVERYONE";
Das Array $views[] legt fest, welche Zeitspannen die RRD-Graphen dargestellen sollen. Der Titel und die Anzahl der Graphen kann somit hier zentral definiert werden.
$views[0]["title"] = "4 Hours"; $views[0]["start"] = ( 60*60*4 ); $views[1]["title"] = "24 Hours"; $views[1]["start"] = ( 60*60*24 ); $views[2]["title"] = "One Week"; $views[2]["start"] = ( 60*60*24*7 ); $views[3]["title"] = "One Month"; $views[3]["start"] = ( 60*60*24*30 ); $views[4]["title"] = "One Year"; $views[4]["start"] = ( 60*60*24*365 );
Sie können hier auch weitere Views definieren ($views[5], …), sollten aber dabei berücksichtigen, dass im Normalfall ALLE definierten Views angezeigt werden.
In der Übersicht zeigt PNP fünf Zeitbereiche, die frei in der config.php definiert werden können.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Zeitbereiche über die URL zu beeinflussen. Dies ist hilfreich, wenn z.B. automatisch PDF-Dokumente erstellt werden sollen
Die Zeitbereiche werden über die Optionen start
und end
definiert.
Beispiel:
pnp4nagios/graph?host=<hostname>&srv=<servicedesc>&start=-1week
Der Startzeitpunkt der Graphen wird somit, ausgehend vom aktuellen Datum, um eine Woche nach hinten verschoben. Der Endzeitpunkt bleibt auf dem aktuellen Zeitstempel. Aber auch end
lässt sich über diesen Weg beeinflussen, wobei beide Optionen auch einzeln manipuliert werden dürfen.
start | end | view | Ergebnis |
---|---|---|---|
Alle Ansichten enden mit der aktuellen Zeit | |||
x | Alle Ansichten beginnen mit dem angegebenen Datum | ||
x | Alle Ansichten enden mit dem angegebenen Datum | ||
x | x | Eine Ansicht zwischen den beiden Zeitangaben | |
x | Eine Ansicht endet mit der aktuellen Zeit | ||
x | x | Eine Ansicht beginnt mit dem angegebenen Datum | |
x | x | Eine Ansicht endet mit dem angegebenen Datum |
Beispiele zur Datumsangabe:
Format | Beschreibung |
---|---|
2009W04 | 4. KW 2009 |
1.5.2009 | 1. Mai 2009 |
-1 day | Einen Tag zurück |
-3 weeks | 3 Wochen zurück |
-1 year | Ein Jahr zurück |
yesterday | Gestern |
„pages“ bieten die Möglichkeit, Grafiken von verschiedenen Hosts/Services auf einer Seite zusammenzufassen. Auf diese Weise können z.B. die Übertragungsraten der Netzwerk-Interfaces aller Tape-Libraries dargestellt werden. Innerhalb der Definitionen sind reguläre Ausdrücke möglich, so dass – entsprechende Namen vorausgesetzt - mit wenig Aufwand viel erreicht werden kann.
Das Verzeichnis, das in config.php
durch den Konfigurationseintrag „$conf['page_dir']“ angegeben wurde, enthält ein oder mehrere Dateien mit der Endung „.cfg“.
Kommentare beginnen mit einem '#' und sind auch innerhalb einer Zeile möglich.
Jede Datei enthält eine „page“-Definition, die neben dem Namen der Seite festlegt, ob die nachfolgenden Grafikdefinitionen reguläre Ausdrücke enthalten.
Die Bezeichnung hinter page_name
erscheint in der Liste der verfügbaren Seiten und wird als Titel im Browser angezeigt.
Achtung: “host_name” und “service_desc” beziehen sich auf die Namen der Dateien im perfdata-Ordner, nicht auf die Nagios-Bezeichnungen. Leerzeichen werden durch Unterstriche (“_”) ersetzt.
define page { use_regex 1 # 0 = keine regulären Ausdrücke, 1 = reguläre Ausdrücke page_name Test-Seite # Beschreibung der Seite }
Danach folgen ein oder mehrere „graph“-Definitionen:
define graph { host_name host1,host2,host3 service_desc Current_Load }
Achtung: Damit die oben gezeigte Liste von Host-Namen funktioniert, muss use_regex 0
gesetzt sein!
define graph { host_name host4 service_desc Current_Users }
Und jetzt mit regulären Ausdrücken. Zuerst alle Hosts, deren Name mit „Tape“ beginnen:
define graph { host_name ^Tape service_desc Traffic }
alle Hosts, deren Namen mit “00” enden
define graph { host_name 00$ service_desc Load }
alle Services des localhost, deren Namen ein „a“ oder „o“ enthalten:
define graph { host_name localhost service_desc a|o }
alle Services, die im Namen nach einem „_“ (mindestens) drei Ziffern haben auf allen Hosts, deren Namen mit „UX“ beginnen:
define graph { host_name ^UX service_desc _\d{3} }
PNP bietet über den xport
Controller Zugriff auf die RRD-Daten. Dabei kann das Ausgabeformat gewählt werden. Zur Zeit sind die Formate xml
, json
und csv
realisiert.
Aufgerufen wird der Controller über die URL
/pnp4nagios/xport/<format>?host=<hostname>&srv=<servicedesc>
wobei <format> durch das jeweils gewünschte Format zu ersetzen ist.
PNP benutzt Templates, um das Aussehen der RRD-Graphen zu beeinflussen.
Dabei bestimmt das verwendete check_command, welches Template zur Darstellung herangezogen wird. Im Folgenden wird beschrieben, wo Templates gespeichert werden und wie die Entscheidung für das “richtige” Template getroffen wird.
Templates werden an zwei Stellen im Dateisystem gespeichert.
Weiterhin können seit Version 0.6.5 weitere Template Verzeichnisse in der Config Datei pnp4nagios/etc/config.php
hinzugefügt werden.
Soll der Graph für den Service “http” auf Host “localhost” angezeigt werden, so sucht PNP zuerst nach der XML-Datei perfdata/localhost/http.xml
und liest diese ein. Diese XML-Dateien werden automatisch erstellt und enthalten Informationen zum jeweiligen Host und Service. Weiterhin enthält der Kopf Informationen über das Plugin und die Performance-Daten. Im folgenden Beispiel erkennt man anhand des XML-Tags <TEMPLATE>
, welches PNP-Template für diesen Graphen verwendet werden soll.
/localhost/http.xml
<NAGIOS> <DATASOURCE> <TEMPLATE>check_http</TEMPLATE> <DS>1</DS> <NAME>time</NAME> <UNIT>s</UNIT> <ACT>0.006721</ACT> <WARN>1.000000</WARN> <CRIT>2.000000</CRIT> <MIN>0.000000</MIN> <MAX></MAX> </DATASOURCE> <DATASOURCE> <TEMPLATE>check_http</TEMPLATE> <DS>2</DS> <NAME>size</NAME> <UNIT>B</UNIT> <ACT>263</ACT> <WARN></WARN> <CRIT></CRIT> <MIN>0</MIN> <MAX></MAX> </DATASOURCE> ... </NAGIOS>
PNP sucht nun nach einem Template mit dem Namen check_http.php
in folgender Reihenfolge:
Das Template default.php nimmt somit eine Sonderstellung ein und wird immer verwendet, wenn vorher kein anderes Template gefunden wird.
PNP-Templates sind PHP-Dateien, die zur Laufzeit von PNP über die PHP-Funktion include() eingebunden werden. Dies bedeutet, dass jeder PHP-Code in Templates interpretiert wird. Daher ist die Manipulation aller Werte über PHP möglich.
PNP-Templates müssen folgende Eigenschaften besitzen:
Die beiden PHP-Arrays $opt[] und $def[] zusammen bilden den Aufruf von 'rrdtool graph
'. Somit sind alle Optionen möglich, die RRDtool bietet. Die Optionen von RRDtool sind auf der RRDtool Homepage genauestens beschrieben.
Wenn beide Arrays mehrere Datensätze enthalten, so wird für jeden Datensatz ein Graph erstellt.
Weiterhin stehen innerhalb der Templates die Daten aus dem zugehörigen XML-File zur Verfügung, die zum Erstellen der Graphen wieder verwendet werden können.
Am Beispiel des recht einfachen Templates response.php lassen sich die wichtigsten Optionen recht gut beschreiben.
<?php # $opt[1] = "--title \"Response Time For $hostname / $servicedesc\" "; # $def[1] = "DEF:var1=$RRDFILE[1]:$DS[1]:AVERAGE " ; $def[1] .= "AREA:var1#00FF00:\"Response Times \" " ; $def[1] .= "LINE1:var1#000000 " ; $def[1] .= "GPRINT:var1:LAST:\"%3.4lg %s$UNIT[1] LAST \" "; $def[1] .= "GPRINT:var1:MAX:\"%3.4lg %s$UNIT[1] MAX \" "; $def[1] .= "GPRINT:var1:AVERAGE:\"%3.4lg %s$UNIT[1] AVERAGE \" "; ?>
$opt[1] = ”–title …”
setzt RRDtool-Optionen für den ersten Datensatz im Array. Hier ist das der Titel des Graphen.
Wie man sieht, werden eingebettete Anführungszeichen durch einen Backslash (\) maskiert.
Die beiden Variablen $hostname
und $servicedesc
sind durch den Aufruf von PNP ermittelt worden und stehen nun auch im Template zur Verfügung.
$def[1] = “DEF:var1=$RRDFILE[1]:$DS[1]:AVERAGE ”;
definiert, welche Daten aus welchem RRD-File gelesen werden sollen. $RRDFILE[1] enthält den Pfad zur RRD-Datei dieses Services. $DS[1] verweist auf die Datenreihe eins aus der RRD-Datei.
$def[1] .= “AREA:var1#00FF00:\”Response Times \” ”;
durch den Operator ”.=” werden weitere Daten an das Array $def[1] angehängt. Gezeichnet wird eine Fläche (AREA) mit den Daten der Variable var1. Die Farbe wird im HEX-Code #00FF00 definiert. Als Beschriftung wird “Response Times” verwendet.
$def[1] .= “LINE1:var1#000000 ”;
Als Abschluss der eben gezeichneten Fläche wird eine Linie (LINE1) in Schwarz (#000000) gezeichnet.
$def[1] .= “GPRINT:var1:LAST:\”%3.4lg %s$UNIT[1] LAST \” ”;
$def[1] .= “GPRINT:var1:MAX:\”%3.4lg %s$UNIT[1] MAX \” ”;
$def[1] .= “GPRINT:var1:AVERAGE:\”%3.4lg %s$UNIT[1] AVERAGE \” ”;
Die drei GPRINT Zeilen bilden die Legende des Graphen. Die aktuellen Werte werden dabei über die printf Syntax formatiert.
PNP speichert über den Datensammler process_perfdata.pl
zur Laufzeit nicht nur Performancedaten, sondern auch weitere von Nagios exportierte Werte. Diese Werte werden in der jeweils für den Service gültigen XML-Datei gespeichert.
Im ersten Teil der XML-Datei werden die Performancedaten in ihre Einzelteile zerlegt gespeichert.
<NAGIOS> <DATASOURCE> <TEMPLATE>check_http</TEMPLATE> <DS>1</DS> <NAME>time</NAME> <UNIT>s</UNIT> <ACT>0.006721</ACT> <WARN>1.000000</WARN> <CRIT>2.000000</CRIT> <MIN>0.000000</MIN> <MAX></MAX> </DATASOURCE> ... </NAGIOS>
Das Feld <DS> bezeichnet die DataSource und dient der Identifizierung der Datenreihen innerhalb der RRD-Dateien, ist aber auch der Schlüssel der folgenden Arrays.
Im Array $UNIT[1]
ist somit die Einheit der ersten Datenreihe gespeichert.
Die XML-Datei enthält jedoch noch weitere Informationen. Wird process_perdata.pl
im sync-Mode verwendet, so sind alle verfügbaren Makros mit den aktuellen Werten verfügbar. Der folgende Ausschnitt ist jedoch zu Gunsten der Lesbarkeit gekürzt.
<NAGIOS> ... <NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONID>8418</NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONID> <NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONNUMBER>0</NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONNUMBER> <NAGIOS_SERVICEOUTPUT>HTTP OK HTTP/1.1 200 OK - 10087 bytes in 0.125 seconds</NAGIOS_SERVICEOUTPUT> <NAGIOS_SERVICEPERCENTCHANGE>0.00</NAGIOS_SERVICEPERCENTCHANGE> <NAGIOS_SERVICEPERFDATA>time=0.124811s;;;0.000000 size=10087B;;;0</NAGIOS_SERVICEPERFDATA> <NAGIOS_SERVICEPERFDATAFILE></NAGIOS_SERVICEPERFDATAFILE> <NAGIOS_SERVICEPROBLEMID>0</NAGIOS_SERVICEPROBLEMID> <NAGIOS_SERVICESTATE>OK</NAGIOS_SERVICESTATE> <NAGIOS_SERVICESTATEID>0</NAGIOS_SERVICESTATEID> <NAGIOS_SERVICESTATETYPE>HARD</NAGIOS_SERVICESTATETYPE> <NAGIOS_SHORTDATETIME>27-12-2007 13:51:23</NAGIOS_SHORTDATETIME> ... </NAGIOS>
Die einzelnen XML-Felder sind als Variablen in den PNP-Templates verwendbar, wobei jedes Feld als Variable gleichen Namens verfügbar ist.
Aus <NAGIOS_SERVICEOUTPUT>
wird die Variable $NAGIOS_SERVICEOUTPUT
.
Wie bereits unter ”Was sind Templates ?” beschrieben, ist die Darstellung der Graphen abhängig vom verwendeten Check-Command.
Es gibt jedoch Situationen, in denen dieses Verhalten übersteuert werden muss.
Notwendig wird dies, wenn allgemeingültige Commands definiert wurden.
Beispiel:
define command { command_name check_nrpe command_line $USER1$/check_nrpe -H $HOSTADDRESS$ -C $ARG1$ -a "$ARG2$" }
Die Folge wäre, dass immer das Template check_nrpe.php verwendet werden würde, auch wenn auf dem zu überwachenden Server via NRPE ein ganz anderes Plugin aufgerufen wurde.
PNP, speziell process_perfdata.pl, sucht zur Laufzeit für jedes check_command im Verzeichnis etc/check_commands nach einer Config-Datei ( <check_command>.cfg ) und liest diese, wenn vorhanden, ein.
Da unser Beispiel-Command check_nrpe lautet, wird nach etc/check_commands/check_nrpe.cfg gesucht.
Eine Beispiel-Config wird bereits während der Installation mit der Dateierweiterung .cfg-sample in etc/check_commands gespeichert.
In diesen Config-Files können zwei Optionen gesetzt werden.
# check_command check_nrpe!load!-w 4,4,4 -c 5,5,5 # ________0__________| | | # ________1__________________| | # ________2__________________________| # CUSTOM_TEMPLATE = 1
CUSTOM_TEMPLATE = 1
sorgt dafür, dass nur der Inhalt von $ARG1$ als Template-Name verwendet wird. Da in diesem Beispiel $ARG1$ mit dem Wert “load” gefüllt ist, ergibt sich als Template-Name “load.php”
CUSTOM_TEMPLATE = 0,1
ergibt → “check_nrpe_load.php”
CUSTOM_TEMPLATE = 1,0
ergibt → “load_check_nrpe.php”
Über die Option “DATATYPE” kann beeinflusst werden, mit welchem Datentyp die RRD-Datenbank angelegt werden soll. Default ist in diesem Fall “GAUGE”. Für fortlaufende Werte wird aber hier der Datentyp COUNTER benötigt. Normalerweise sollten Plugin-Entwickler für Daten von Typ Counter die Einheit “c” verwenden. Dies ist jedoch nicht immer der Fall.
Alle Datenreihen auf Typ COUNTER einstellen.
DATATYPE = COUNTER
Einzelnen Datenreihen spezielle Datentypen zuweisen
DATATYPE = GAUGE,GAUGE,COUNTER,COUNTER
Diese Option hat nur Einfluss, wenn die RRD Datenbank neu erstellt wird.
Weitere Datentypen sind in der RRDTool-Dokumentation unter rrdcreate erklärt.
In einigen wenigen Situationen ist es notwendig, die für RRDTool gültigen Daten zu begrenzen.
RRD-Datenbanken lassen sich mit definierten Minimum- und Maximum-Werten anlegen. Weitere Infos unter http://oss.oetiker.ch/rrdtool/doc/rrdcreate.en.html
Berücksichtigen des Maximum-Wertes aus den Performance-Daten
USE_MAX_ON_CREATE = 1
Berücksichtigen des Minimum-Wertes aus den Performance-Daten
USE_MIN_ON_CREATE = 1
RRD_STORAGE_TYPE = SINGLE
Die Option RRD_STORAGE_TYPE definiert die Art der Datenhaltung.
Mögliche Werte sind MULTIPLE und SINGLE
SINGLE: Eine RRD-Datenbank pro Service
MULTIPLE: Ein oder mehrere RRD-Datenbanken pro Service. Für jede Datenreihe wird eine eigene RRD-Datenbank erstellt.
ACHTUNG: Daten werden nicht automatisch migriert!
Ein Konvertierungs-Script finden Sie hier.
Gültig ab PNP 0.6.1
RRD_HEARTBEAT = 305
Nach <RRD_HEARTBEAT> Sekunden erwartet RRDtool neue Daten.
Mehr dazu unter http://oss.oetiker.ch/rrdtool/doc/rrdcreate.en.html
Ist Nagios als verteiltes System implementiert, stellt sich die Frage, wo PNP installiert wird.
Rein technisch ist diese Frage nicht wichtig. PNP kann auf den Slaves sowie auf dem Master-Server installiert sein. Oder nur auf dem Master?
Wird PNP auf dem Master betrieben, ist jedoch bei der Übergabe der Daten via send_nsca von den Slave-Servern zum Master darauf zu achten, dass auch die Performance-Daten übergeben werden. Weiterhin kommt auf dem Master oft nicht das Original-Check-Command zum Einsatz.
Damit nun aber PNP auf dem Master noch erkennen kann, welches Check-Command auf den Slaves die Daten ermittelt hat, reagiert process_perfdata.pl auf ein zusätzliches Feld am Ende der Performance-Daten.
OK - 127.0.0.1: rta 2.687ms, lost 0% | rta=2.687ms;3000.000;5000.000;0; pl=0%;80;100;; [check_icmp]
Findet PNP am Ende der Performance Daten einen in eckigen Klammern eingeschlossenen Text, so wird dieser als Check-Command und somit als PNP-Template verwendet.
Die Nagios-Dokumentation zu diesem Thema ist hier zu finden. Das in der Doku verwendete Command ist leicht anzupassen.
Aus
define command{ command_name submit_check_result command_line /usr/local/nagios/libexec/eventhandlers/submit_check_result $HOSTNAME$ '$SERVICEDESC$' $SERVICESTATE$ '$SERVICEOUTPUT$' }
wird
define command{ command_name submit_check_result command_line /usr/local/nagios/libexec/eventhandlers/submit_check_result $HOSTNAME$ '$SERVICEDESC$' $SERVICESTATE$ '$SERVICEOUTPUT$ | $SERVICEPERFDATA$ [$SERVICECHECKCOMMAND$]' }
Das Plugin check_multi ist eines der ersten Plugins, das die Funktionen von Nagios 3.0 richtig ausschöpft. Check_Multi ist in der Lage, mehrere Nagios-Plugins auszuführen, aber für Nagios als einen Service darzustellen. Die Ausgabe von check_multi erfolgt über mehrere Zeilen, um die Masse an Informationen wieder darstellen zu können.
Daraus ergaben sich jedoch einige Schwierigkeiten für PNP. PNP muss aus den Performance-Daten wieder die Daten der einzelnen Plugins ermitteln können. Zusammen mit Matthias Flacke, dem Entwickler von check_multi, haben wir jedoch recht schnell eine Möglichkeit gefunden, die Daten wieder sauber den einzelnen Plugins zuzuordnen.
In großen Installationen wird man über kurz oder lang feststellen, dass die Verarbeitung der Performance-Daten eine recht hohe I/O-Last zur Folge hat. RRDtool muss extrem viele Updates auf Disk schreiben, kann dabei jedoch den Disk-Cache nicht optimal ausnutzen.
Eine Optimierung stellt das Sammeln und Sortieren der Daten dar. Es ist für das System effektiver, viele Updates im Block in eine RRD-Datenbank zu schreiben. Der Disk-Cache kann dabei effektiver genutzt werden.
In der aktuellen RRDtool-Version ( SVN trunk 1550+ ) ist der rrdcached enthalten, der genau diese Situation verbessern soll.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Florian octo Forster, Kevin Brintnall und Tobi Oetiker bedanken. Die Entwicklung dieses Daemons wurde vorbildlich auf der rrd-developers Mailingliste koordiniert.
Der rrdcached arbeitet als Daemon im Hintergrund und öffnet einen UNIX- oder TCP-Socket, auf dem er auf Anfragen von rrdtool wartet. Aufgrund von Sicherheitsbedenken ist es in neueren Versionen von rrdcached aber nicht mehr möglich absolute Pfadangaben (wie bei pnp4nagios üblich) bei Netzwerkzugriffen zu verwenden, daher ist derzeit nur Nutzung von UNIX-Sockets möglich.
Der rrdcached kennt einige wichtige Optionen, die beim Start übergeben werden.
Option -l definiert den Socket, auf dem der rrdcached Requests annimmt. Der Default-UDP-Port ist 42217, der Default-UNIX-Socket /tmp/rrdcached.sock.
-l unix:/pfad/zum/rrdcached.sock -l /pfad/zum/rrdcached.sock -l 127.0.0.1 -l 127.0.0.1:8888
Option -P gibt die für die nachfolgenden Sockets (mit -l spezifiziert) erlaubten Befehle an, welche auf die RRD-Datenbanken angewendet werden können.
-P FLUSH,PENDING
Option -s erlaubt es die Gruppenzugehörigkeit der nachfolgenden UNIX-Sockets zu ändern.
-s nagios
Option -m setzt die Zugriffsrechte für die nachfolgenden UNIX-Sockets auf die (in oktal) angegebenen Werte.
-m 0660
Option -w bestimmt den Intervall in Sekunden, in dem die Daten auf Disk geschrieben werden sollen.
-w 1800
Option -z definiert einen Delay, der die über die Option -w definierten Schreibzyklen in einen zufälligen Bereich [0-delay] verteilt, um gleichzeitige Schreibzugriffe zu verhindern. Der Wert der Option -z darf nicht größer gewählt werden als -w.
-z 1800
Option -p definiert ein PID File
-p /var/run/rrdcached.pid
Option -j definiert den Pfad zu einem Journal-Verzeichnis. Dort werden alle Aufträge protokolliert und ggf. beim nächsten Start nachgefahren, falls der rrdcached-Daemon abstürzt.
-j /var/cache/rrdcached
Daraus ergibt sich beispielsweise ein Aufruf von rrdached mit folgenden Parametern
rrdcached -w 1800 -z 1800 -p /tmp/rrdcached.pid -j /tmp -s nagios -m 0660 -l unix:/tmp/rrdcached.sock
RRDtool selbst wird die Existenz des Daemons über die Option –daemon=<socket> mitgeteilt.
rrdtool --daemon=unix:/tmp/rrdcached.sock update ...
Dies muss natürlich mit den Startoptionen des rrdcached übereinstimmen!
Da zwei Bestandteile von PNP auf den rrdcached vorbereitet werden müssen, ergeben sich Änderungen in zwei Config-Files. Außerdem muß der User unter welchem der Webserver läuft zur Gruppe unter der Nagios läuft hinzugefügt werden.
1. Anpassen der process_perfdata.cfg
für den Datensammler process_perfdata.pl
# EXPERIMENTAL rrdcached Support # Use only with rrdtool svn revision 1511+ # RRD_DAEMON_OPTS = unix:/var/run/rrdcached.sock
2. Anpassen der config_local.php
(bzw. config.php) für das Webinterface
# # EXPERIMENTAL rrdcached Support # Use only with rrdtool svn revision 1511+ # # $conf['RRD_DAEMON_OPTS'] = 'unix:/tmp/rrdcached.sock'; $conf['RRD_DAEMON_OPTS'] = 'unix:/var/run/rrdcached.sock';
Die passenden Optionen sind bereits in den Beispieldateien enthalten.
NPCD (Nagios-Perfdata-C-Daemon) wurde geschrieben, um die asynchrone Bearbeitung von Nagios Performance-Daten zu ermöglichen.
In großen Nagios-Installationen kann es zu nicht akzeptierbaren Verspätungen seitens der Checks kommen. Das bedeutet, dass Nagios einen Check zum Zeitpunkt x
ausführen soll, diesen aber erst y
Sekunden später tatsächlich ausführt.
Wenn man dem Nagios-Daemon mitteilt, dass man nach jedem einzelnen Check auch die Performance-Daten verarbeiten möchte, so geht dies bis zu einem bestimmten Grad gut, ab einer gewissen Anzahl von Checks pro Sekunde allerdings kommt man relativ schnell zu den sog. Latency-Problemen.
Um die Anzahl der Aktionen pro Check zu verringern, kann man nun PNP im Bulk-Mode verwenden, wobei die Performance-Daten zunächst vom Nagios-Prozess gesammelt und anschließend ebenfalls vom Nagios-Prozess selbst verarbeitet werden.
Man kann aber auch dem Nagios-Prozess mitteilen, dass die Verarbeitung der Performance-Daten lediglich durch das Verschieben der Dateien in ein Spool-Verzeichnis geschehen soll, welches für den Nagios-Prozess selbst eine sehr schnelle Aktion ist und die Performance nicht nennenswert beeinflusst und somit dem Core mehr Zeit für seine eigentliche Arbeit lässt: weitere Checks ausführen, Alamierungen bereitstellen, etc.
Wie bereits erwähnt, ist die Arbeit der Performance-Daten-Verarbeitung durch das schnelle Verschieben der Datei bereits erledigt, aber das bringt die Performance-Daten noch nicht in die RRD-Datenbank.
Um den Transport der Performance-Daten-Dateien kümmert sich nun der NPCD-Daemon, unabhängig vom Nagios-Prozess, indem er regelmäßig in das Spool-Verzeichnis guckt und für jede dort gefundene Datei eine Aktion ausführt.
Nachdem NPCD gestartet wurde, erstellt er sich eine Liste von Dateinamen des Spool-Verzeichnisses und startet für jede gefundene Datei einen Thread zur weiteren Verarbeitung mit Hilfe des perfdata_file_run_cmd
und dem optionalen perfdata_file_run_cmd_arg
als zusätzlichem Argument.
Da das Format der Performance-Daten-Dateien dem Format der 'normalen' PNP-Bulk-Modus-Dateien gleicht, kann NPCD nun für jede gefundene Datei also process_perfdata.pl
im Bulk Modus aufrufen.
Pro:
Kontra:
service_perfdata_file_processing_interval
)
NPCD muss zwangsläufig über eine Konfigurationsdatei gesteuert werden. Eine Beispielkonfiguration liegt der PNP-Installation als npcd.cfg-sample
bei.
Nach Umbenennen der -sample
Datei zu npcd.cfg
kann NPCD nun wie folgt gestartet werden:
/usr/local/pnp4nagios/bin/npcd -f /usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg
oder
/usr/local/pnp4nagios/bin/npcd -d -f /usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg
um NPCD im Hintergrund als Daemon laufen zu lassen.
Hinweis:
Die -sample
Datei sollte in jedem Fall in npcd.cfg
umbenannt werden, da sie sonst bei einem Update von PNP überschrieben werden könnte.
Dies sind die essentiellen Konfigurationsdirektiven für NPCD:
# Privilege Options user = nagios group = nagios # Logging Options log_type = syslog log_file = /usr/local/pnp4nagios/var/npcd.log max_logfile_size = 10485760 log_level=0 # Processing Options perfdata_spool_dir = /usr/local/pnp4nagios/var/spool/perfdata/ perfdata_file_run_cmd = /usr/local/pnp4nagios/libexec/process_perfdata.pl perfdata_file_run_cmd_args = -b # Thread Options npcd_max_threads=5 # greedy options use_load_threshold = 0 load_threshold = 10.0 # Process Options pid_file=/var/run/npcd.pid
log_type = file
wird diese Logdatei verwendetperfdata_file_run_cmd
angehängt wird<perfdata_file_run_cmd> <perfdata_file_run_cmd_args> <filename_from_perfdata_spool_dir>
use_load_threshold
auf 1 gesetzt ist, werden bei Erreichen dieses load limits keine neuen Threads gestartetcheck_procs ist ein Beispiel für ein Plugin, das keine Performance-Daten ausgibt:
./check_procs -a ndo2db -w 1: -c 0: PROCS OK: 2 processes with args 'ndo2db'
Mit dem folgenden Wrapper-Script kann das geändert werden
check_procs.sh
#!/bin/bash LINE=`/usr/local/nagios/libexec/check_procs $*` RC=$? COUNT=`echo $LINE | awk '{print $3}'` echo $LINE \| procs=$COUNT exit $RC
Nun wird die Zahl zusammen mit einer Bezeichnung ausgegeben.
./check_procs.sh -a ndo2db -w 1: -c 0: PROCS OK: 2 processes with args 'ndo2db'| procs=2
2.6. Performance-Daten
Performance-Daten von Nagios sind definiert als “alles hinter dem | des Plugin-Outputs” - nähere Einzelheiten dazu, wie diese Daten in Logfiles umgeleitet werden, gibt es in der Nagios-Dokumentation. Trotz allem ist es die Aufgabe des Plugin-Schreibers, dass die Performance-Daten in einem “Nagios-Plugin”-Format vorliegen. Dies ist das erwartete Format:
'Bezeichnung'=Wert[UOM];[warn];[crit];[min];[max]
Anmerkungen:
Es bleibt Drittanbietern überlassen, aus den Performance-Daten Graphen zu erzeugen.
Quelle: http://nagiosplug.sourceforge.net/developer-guidelines.html#AEN201